Kernseife
Kernseife herstellen
Was macht man mit Resten vom Kanten schneiden oder Seifen die doch nicht so geworden sind wie man es sich erhofft hatte? Ich salze solche Seifen (Reste) aus und stelle Kernseife zum Putzen oder Wäsche waschen her. Nachfolgend habe ich euch einmal die einzelnen Schritte aufgeschrieben.
Anleitung zum Aussalzen
Zuerst braucht man einen großen alten Topf, je größer um so besser. Die Seifenreste wiegen, gut zerkleinern und in den Topf geben. Anschließend doppelt so viel kochendes Wasser wie Seifenreste darüber gießen und gründlich durchrühren. Wichtig ist, dass der Topf nicht mehr als halb voll ist, weil das beim Kochen hoch kommt. Am besten das Ganze einige Stunden stehen lassen oder auch über Nacht. Damit sich alles gut löst kann man auch noch einmal mit dem Pürierstab nachhelfen.
Nachverseifen
Da die Reste noch unverseifte Anteile enthalten, muss man nochmal NaOH zugeben um diese zu verseifen. Tut man das nicht, kann es passieren, dass die Seife unangenehm riecht oder gar ranzig wird. Ich gebe je Kilogramm Reste ca 30g NaOH in Wasser gelöst zu. Meine Seifen haben oft eine Überfettung von 15%, falls man viel höher überfettete Reste hat müsste diese Menge erhöht werden. Anschließend das Ganze erhitzen auf ca 70 -80°C, immer mal rühren. Ich geh auch noch mal mit dem Püri rein. Dann ruhig mal eine Stunde (oder einfach über Nacht) warm stehen lassen bis alles verseift ist.
erstes Aussalzen
Nach der Stunde, (oder am nächsten Tag) wieder heiß machen, 80°C dürfen es schon sein.
Jetzt Salz zugeben, ich kippe das einfach rein. Die Menge ist natürlich von der Restemenge abhängig, einfach mal mit 3-4 Esslöffel anfangen. Ich hab auch schon bis 250g gebraucht. Ok das war ein großer Topf.
Gründlich rühren, damit das Salz sich löst und dann sieht man schon wie sich der Seifenkern nach oben absetzt.
Noch etwas vorsichtig weiter rühren. Es sieht etwas aus als würde die Seife gerinnen. Dieses verstärkt sich nach einigen Minuten und es schwimmt eine Schicht hellere Seife oben auf. Das ist der Seifenkern welcher auf der Unterlauge schwimmt.
Jetzt hat man zwei Möglichkeiten. Entweder mit einer Schöpfkelle die Masse in einen zweiten Topf schöpfen, dabei möglichst wenig Unterlauge mit heraus schöpfen, oder das ganze einfach abkühlen lassen und die fest gewordene Masse als Platte oben abheben. Übrig bleibt im Topf die ätzende Unterlauge, also Vorsicht beim Wegschütten.
zweites Aussalzen
Da in dem Seifenkern, wie er jetzt ist, noch freies NaOH enthalten ist muss er noch mindestens ein weiteres mal ausgesalzen werden. Ich mache das auch oft noch ein drittes mal. Dazu etwas Wasser in den Topf geben, ca das doppelte der abgeschöpften Seife, und aufkochen. Das löst sich recht gut. Wenn’s heiß ist wieder Salz dazu, langsam beginnen, lieber noch was zu geben wenn sich nichts tut. Wenn man zu viel Salz nimmt kann es sein das die Seife krümelig wird.
Beim letzten Durchgang den heißen Kern ab schöpfen und in eine Form geben.
Optimal ist eine Form, bei der unten das Wasser raus laufen kann. Ich nehme den Divi und drück ihn nicht in den Boden, leg ihn nur auf ein Tuch damit das Wasser abfließen kann.
Jetzt einfach noch kalt werden lassen und wenn nötig schneiden. Da die Seife noch sehr nass ist braucht sie ein paar Wochen zum Trocknen, wird dann aber knochenhart und unbegrenzt haltbar. Kernseife geht prima zum Putzen oder geraspelt zum Wäsche waschen.
Wie immer Bilder, Texte meins
Viel Spaß beim ausprobieren, eure Harriet
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