Anleitung zum Rindertalg auslassen

Talg auslassen

Da mich immer wieder Fragen zum Auslassen von Rinder oder Schaftalg erreichen, möchte ich hier eine kurze Anleitung dafür schreiben. Rindertalg (oder auch Schaf oder Ziegentalg) bekommt man auf Nachfrage beim Metzger oder auch beim Direktvermarkter. Vom Kauf bei diversen Barfshops rate ich mittlerweile ab da die Frische doch recht zu wünschen lässt. Fürs Verfüttern ist das Ok, in der Seife möchte ich die beste Qualität die ich bekommen kann.

wolfen oder klein schneiden?

Die besten Ergebnisse erzielt man mit gewolften Fett. Also fragt am besten beim Metzger ob er euch das Nierenfett (Talg) gleich durch den Wolf lassen kann. Falls das nicht möglich ist geht es aber auch wenn der Talg mit dem Messer in kleine Stücke geschnitten wird, ca 1×1 cm. Ich lasse es durch meinen Fleischwolf  und sortiere dabei gleich Fleischreste und Drüsen die sich im Talg befinden mit aus.

 

Das Auslassen

Den gewolften Talg in einen großen Topf geben und bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen. Unter häufigen Rühren  den Talg  zum Schmelzen bringen. Bei klein geschnittenen Talg dauert das Auslassen etwas länger und man braucht etwas mehr Hitze. Hier gebe ich auch anfangs 2 – 3 Esslöffel Wasser mit in den Topf damit der Talg nicht anfängt zu braten. Und immer wieder schön rühren. Das Wasser verdunstet unterdessen.

 

abgießen und filtern

Nachdem alles gut flüssig ist, wird das Fett als erstes durch ein großes Küchensieb in einen weiteren Topf gegossen. Hier bleiben die Grieben zurück, diese sollten nicht zu dunkel geworden sein. Ich erwärme nun das Fett nochmals auf ca 70 Grad Celsius und filtere es ein weiteres Mal durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb um auch kleine Griebenreste zu entfernen.

Nun kann das fertig gefilterte Fett in Formen gegossen werden aus denen es nach dem Erkalten gestürzt werden kann. Wichtig ist das  Fett nicht in der Form aufzubewahren. Mitunter ist noch minimal Wasser enthalten, dieses sammelt sich am Boden und ist für Stockflecken und Schimmel verantwortlich. Die Blöcke in Gefrierbeutel verpacken und bis zum Verseifen einfrieren. In Butterbrotpapier verpackt hält es sich im Kühlschrank einige Wochen.

Falls das Fett in Gläser gefüllt werden soll zum Aufbewahren muss es nach dem letzten Filtern im Topf für einige Minuten auf 100 Grad Celsius erhitzt werden. In die Gläser füllen und sofort zu schrauben, nicht stürzen. Der Deckel darf nach dem Erkalten auf Druck nicht nachgeben, dann ist das Glas sicher verschlossen. Hier hält sich das Fett bei kühler dunkler Lagerung einige Jahre.

Einiger Aufwand ist es doch, aber ich finde es lohnt sich. Ich mag Seifen mit tierischen Fetten sehr gern.

Wie immer mein Text, meine Bilder, Eure Harriet

 

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