Schwefelseife

Sulpur Schwefelseife

Schwefelseifen haben eine lange Tradition bei der Pflege von unreiner Haut. Schon die Ägypter verwendeten Schwefel bei bakteriellen Entzündungen. Im Europäischen Arzneibuch (Ich beziehe mich auf die Ausgabe 2017) ist Schwefel zur äußeren Anwendung aufgeführt (Sulfur ad usum exernum). Die Anwendung erfolgt meist in Salben, Gelen und Seifen. Der Schwefel bildet auf der Haut Schwefelwasserstoff und Sulfide welche gegen Bakterien wirken können. Eine Schwefelseife hat bei der Anwendung einen etwas gewöhnungbedürftigen Geruch. Ich verwende anorganischen Schwefel mit 99,9% Reinheit. Die Seife verwendet man ab besten 2-3 mal je Woche, bei Bedarf auch häufiger. Sie wirkt sehr austrocknend auf die Haut.

Das Rezept

Da Schwefel austrocknend wirkt habe ich als Schaumfett 30% Palmkernöl verwendet. 30% Schaftalg weil ich diesen sehr schön in Seifen finde, 20% Reiskeimöl und 20% Distelöl  ho. Da die Seife für das Gesicht gedacht ist habe ich auf Rizinusöl verzichtet. Als Überfettung wählte ich meine üblichen 15%. Die Menge von 10% Schwefel bezieht sich auf die Gesamtfettmenge. Für die Lauge kam ein Kräutersud mit verschiedenen frisch gesammelten Kräutern zum Einsatz.

Die Herstellung

Die Seife wird als HTCP Verfahren hergestellt. Erst die Öle und Fette abwiegen, anschließend den Schwefel in die Öl/Fettmischung rühren. Jetzt wird die Lauge mit Kräutersud und NaOH hergestellt und frisch durch ein Sieb zu den Ölen gegeben. Mit dem Spatel rühren bis durch die Lauge die Fette geschmolzen sind, dann pürieren bis alles gut emulgiert ist und in die Formen gießen.

Sicherheitshinweise

Zusätzlich zu den üblichen Sicherheitsvorkehrungen ist hier zu beachten das der Schwefel nicht mit Säure in Berührung kommen darf. Falls also in der Seife Zitronensäure oder Essigsäure zum Einsatz kommt ist diese unbedingt erst mit den NaOH zu neutralisieren. Schwefel macht die Seife etwas weicher, ein Rezept mit vielen festen Fetten und evtl etwas Salz in die Lauge verbessern dies.

Schwefel in HP Seife

In HP muss man Schwefel nach der Verseifung gemeinsam mit dem Überfettungsölen zugeben. Wird Schwefel bei einer HP in die Öle gerührt und mit verseift ergibt sich eine Art Schmierseife. Ich vermute der Schwefel stört dabei die Kristalisation der Natriumsalze, somit kann die Seife nicht fest werden. Gibt man den Schwefel im Nachhinein zu bekommt man eine normal feste Seife.

Meine Idee, meine Texte, meine Bilder, NaOH bitte selbst berechnen, keine Haftung für Fehler

Viel Spaß beim nachmachen eure Harriet

 

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